Die Schlangengrube wird erkundet

Was ist denn die Schlangengrube? So wird in DS-Kreisen der Teil des Motorraums genannt, in dem sich besonders viele Leitungen befinden. Das sind meistens Hydraulikleitungen. Um hier den Überblick nicht zu verlieren, benutze ich folgendes System. Jeder Leitungsabschnitt wird am Anfang und am Ende mit jeweils einem Label gekennzeichnet. Auf dem Label steht die Nummer des Bauteils und mit welchem weiteren Bauteil es verbunden ist.

Also z.B. 08.11.01A > 08.08.04C .

Der Bereich des vorderen Höhenkorrektors.
Diese Leitungen gehören zur Federung.
Dieser Bereich liegt im Motorraum.
Diese Leitungen gehören zum Bremssystem.
Das ist ein Teil der Leitungen. Alle gesammelt in einem Karton.
Zum Reinigen der Leitungen verwende ich Kaltreiniger und grobe Stahlwolle. Das geht ziemlich gut und die Leitungen sehen fast wieder aus wie neu. Die Gewinde der Leitungen werden mit einer Drahtbürste gesäubert. Hier ein Blick auf die gereinigten Leitungen.

Fortsetzung folgt …

Schwingarm geschrottet

Leider läuft nicht immer alles rund.

Der Alu-Körper des linken Schwingarms war schon fertig lackiert und wartete auf den Zusammenbau. Leider hatte ich die Teile des oberen Schwingarms auf der Achse falsch zusammengesteckt, so dass sie gar nicht zusammenpassen konnten. Das habe ich allerdings erst hinterher gemerkt.
Mit der 16-Tonnen-Presse habe ich versucht das Lager zusammen zu drücken. Schließlich gab es einen sehr lauten Knacks und im Alu-Körper war ein durchgehender Riss drin.
Das ist der Riss von der Unterseite.
Auf einer Oldtimermesse hatte ich mir vor einiger Zeit bei einem Händler ein Alu-Reibelot gekauft, mit dem man solche Probleme beheben soll. Alu schmilzt bei über 600 °C, das Reibelot hat einen niedrigeren Schmelzpunkt. Man muss das Alu erhitzen und dann das Reibelot an das Alu halten, damit es durch dessen Hitze schmilzt. Damit kann man das Alu nicht überhitzen. Deshalb habe ich das Bauteil erst mal für 20 min in den Backofen bei 280 °C rein gepackt.
Anschließend wurde eine Heißluftpistole mit 650 °C von unten an den Riss gehalten.
Von oben kommt die Flamme eines Gasbrenners mit 1200 °C dazu.
Dann sollte das Reibelot eigentlich flüssig werden. Leider hat das überhaupt nicht funktioniert und das Reibelot hat gar nichts gemacht. Vielleicht hat das große Alu-Teil die Hitze zu sehr abgestrahlt. Am nächsten Tag habe ich den Händler angerufen, der mir sagte, es müsse aber funktionieren. Deshalb habe ich die ganze Prozedur nochmals wiederholt und das Alu-Teil länger im Ofen gelassen und zusätzlich eine neue Gaspatrone eingesetzt. Aber auch das hat nichts geholfen. Ich habe diese Methode deshalb aufgegeben.
Bei einem Clubkollegen habe ich mir einen anderen Schwingarm besorgt, dessen Alu-Körper ich weiter verwenden konnte. Wie beim rechten Schwingarm war es hier auch extrem kraftaufwändig die Fettkappe von der Achse zu ziehen. Da ich die Kappe nicht zerstören wollte, habe ich diesmal meinen Dellenzieher angeschweißt.
Mit der Schwungmasse des Dellenziehers war es dann ganz einfach und die Kappe war gerettet.
Bei den weiteren Arbeiten habe ich darauf geachtet, dass die Teile in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt waren. Dann war auch die Montage ganz leicht: es war gar keine Presse nötig, mit einem kleinen Hammer konnte die Achse eingesetzt werden. Schließlich konnte der neue Schwingarm gemeinsam mit der Radnabe und der Antriebswelle montiert werden.

Fortsetzung folgt …