Schwarze Pampe aus der Federkugel

Zur Erinnerung: die komplette Hydraulik im hinteren Wagenteil ist ausgebaut.

So sah die ganze Sache mal aus: hauptsächlich Dreck, aber auch Rost. Die Federkugeln liessen sich nur mit Hilfe eines Meissels losschrauben.
Mittlerweile wurde dieser Zustand erreicht.
Beim Einschrauben der zweiten Kugel habe ich beim genaueren Hinschauen diese schwarze Pampe am Gewinde gefunden.

Was ist das? Habe ich irgendwo unsauber gearbeitet und ich habe selbst Karosseriedichtmasse an das Gewinde dran geschmiert?

Nach einer kurzen Rücksprache im DS-Forum erhärtet sich der Verdacht, dass sich die innere Membran aufgelöst hat. Die innere Membran dient dazu, den Stickstoff von der Hydraulikflüssigkeit zu trennen. Diese Membran besteht aus einem hellen Kunststoff, der sich anscheinend im Laufe der Zeit auflöst.

Die Membran hat einen Durchmesser von ca. 15 cm und sieht so im Originalzustand aus.

Karl aus dem DS Forum wohnt nicht weit von mir und hat angeboten, sein selbst gebautes Tool vorbei zu bringen um die Kugeln zu öffnen und mal reinzuschauen. Es besteht im Prinzip aus Spannbacken, die millimetergenau die beiden Halbschalen der Federkugel greifen können. Es ist eine erhebliche Kraft aufzuwenden, um die beiden Halbschalen voneinander zu trennen. Bei der Benutzung eines Hebelarms von ca. 2 Metern Länge hat die Kugel verloren und gibt ihr Inneres preis.

Die Membran hat sich komplett in schwarze Pampe verwandelt.
Die andere Hälfte der Kugel.

Karl hat mir freundlicherweise gleich 2 neue Membranen dagelassen. Ausserdem habe ich mich dazu entschlossen die Befüllventile von Tecnosir einzusetzen, über die man den Stickstoff nachfüllen kann.

Wenn ich alle Teile zusammen habe, werde ich weiter berichten.

Fortsetzung folgt …

Hinteren Schwingarm ausbauen

Der nächste Teilabschnitt ist den rechten hinteren Radkasten auszuräumen um die Lackierung aufzubringen. Dazu muss der Schwingarm und der Federzylinder ausgebaut werden.

Schwingarm und Federzylinder auf der rechten Seite
Zunächst muss die grosse Mutter entfernt werden. Diese hier habe ich mit dem Meißel losgeschlagen. Ich habe mir dazu aber auch ein Werkzeug gebaut (1757-T).

Die Bauanleitung für das Werkzeug 1757-T findest du hier. Ausserdem müssen auf der Aussenseite im Radkasten noch 3 Muttern des Schwingarms gelöst werden. Mit dem Druckluftschrauber hat das sehr gut funktioniert.

Da sich der Schwingarm keinen Millimeter bewegt, versuche ich mit einem Wagenheber den Schwingarm rauszudrücken. Es stellt sich raus, dass der Wagenheber in der Waagerechten nicht arbeitet, er zieht nur Luft. Legt man ihn anders herum hin, geht es so halbwegs.
Letztlich gibt der Schwingarm doch nach.
Das ist der Federzylinder, das untere Ende ist bereits demontiert.
Letztlich wird der Federzylinder nur durch diese Mutter festgehalten. Der ganze Zylinder sitzt in einem Rohrstück drin. In den letzten 50 Jahren hat sich in diesem Zwischenraum jede Menge Dreck angesammelt, so dass der Federzylinder wie festgebacken ist.
Beim Bewegen des Zylinders zerfällt die Gummimanschette in viele Einzelteile. Die muss also ersetzt werden.
Die Federkugel ist abgeschraubt. Jetzt kommt er erst mal in einen Karton und wartet auf die Restaurierung.
Schwingarm und Federzylinder sind ausgebaut.
Nachdem der restliche Unterbodenschutz und Farbe entfernt ist, kann Kovermi Rostumwandler aufgetragen werden. Er färbt sich beim Trocknen schwarz.
Nach dem ersten Anstrich mit Brantho Korrux nitrofest sieht das Werk sehr gut aus.

Fortsetzung folgt …

Hartlöten von Gummihalteleisten

Am Auto gibt es jede Menge Gummis an den Türen, an den Fenstern, am Kofferraum und an den abnehmbaren Kotflügeln. Diese Gummis sind in Metallschienen festgeklemmt. Die Dicke dieses Metalls ist ungefähr 0,5 mm, man sollte also eher von einer „Dünne“ statt einer „Dicke“ sprechen.

Jetzt kann man sich schon denken, dass im Laufe der Zeit an manchen Stellen davon was weggerostet ist. Ausserdem ist das Material so dünn, dass ich das mit meinen Schweisskünsten nicht schweissen kann.

Deshalb habe ich mal kurzerhand im DS Forum um Rat gefragt. Wie so oft, kamen zahlreiche Antworten von „einfach entrosten und dann so lassen“, „die Gummis mit Sikaflex ankleben“, oder auch „Schweissen“. Das hat mich alles nicht so richtig zufrieden gestellt und da es am Auto auch einige Stellen wo – schon ab Werk – mit Messinglot hartgelötet wurde, wollte ich das auch mal ausprobieren.

Aber seht selbst:

Das ist eine Halteleiste am hinteren linken Kotflügel. Bei genauem Betrachten sieht man hier zahlreiche Löcher, das Ganze sieht ziemlich zerbröselt und krumm aus.
Deshalb wurde das Blech erst mal mit kleinem Amboss und Hammer gerichtet.
Jetzt sieht es schon sehr grade aus, die Löcher sind aber noch drin. Rost ist auch noch an manchen Stellen dran. Hier kann man auch besser sehen, dass es sich um zwei Bleche handelt. Dazwischen sitzt später die Gummileiste.
Beim Hartlöten nutzt man die Kapillarwirkung des flüssigen Lotes aus. Man kann deshalb nur kleine Spalten überbrücken. An dem hinteren Blech sieht man einen Riss, Material ist auch weggerostet.
Mit dem Messinglot lässt sich der Spalt problemlos schließen. Es dauert allerdings eine Weile, bis die Temperatur von fast 1000 °C erreicht ist, damit das Lot schön fließt.
Als nächstes nehme ich 0,8-mm-Karosserieblech und klopfe es mit dem Hammer auf eine maximale Dicke von 0,5 mm, damit nachher die gesamte Konstruktion nicht zu steif wird.
Mit der Blechschere wird die benötigte Form ausgeschnitten.
Um eine gute Kapillarwirkung zu haben, müssen die Bleche eng aufeinander liegen.
Von oben sieht man, dass die linke Seite der beiden Bleche schon verbunden ist.
Weiter geht’s auf der anderen Seite.
Hat ebenso funktioniert. Jetzt noch die untere Lasche so biegen , dass ein Loch an der Unterseite geschlossen werden kann.
Für den ersten Versuch nicht schlecht.
Die restlichen Löcher werden mit einem weiteren Blech verschlossen. Das hat auf jeden Fall besser als schweissen funktioniert. Dabei wäre das Blech gnadenlos weggebrannt.
Auf der rechten Seite beim hinteren Kotflügel gibt es auch ein paar Löcher. Zweiter Versuch mit der gleichen Methode.
Fixieren, damit hinterher alles schön passt.
Fertig. Ich finde das Ergebnis gut. Alles frei nach dem Motto „die Experten sagen, dass das nicht geht – da kam einer, der wusste nicht, dass es nicht geht und hat es einfach gemacht“ 🙂

Fortsetzung folgt …

Anstrich hinterer Wagenteil

Gestern und heute wurden wieder ein paar Konservierungsschritte durchgeführt. Der Rost ist soweit von den Teilen im hinteren Wagenteil entfernt worden, so dass jetzt ein erster Anstrich erfolgen kann.

Der Lack ist an vielen Stellen noch gut, so dass nicht bis zum blanken Blech geschliffen werden muss.
Ein Blick auf die Dachtraverse.
Die Hutablage.
Als Grundierung benutze ich Ovagrundol Primer. Der enthält Owatrol-Öl und ist sehr schön dünnflüssig, so dass er auch in kleine Ritzen und Spalten reinläuft.

Zum Abschluss ein paar Impressionen. Mit Farbe sieht es ganz gut aus.

Fortsetzung folgt …

Hinterer Wagenteil – Heckscheibe entfernen

Nachdem der Kabelbaum aus dem hinteren Teil des Wagens entfernt wurde, kann ich mich jetzt im hinteren Wagenteil bis auf’s blanke Blech vorarbeiten.

Dazu wird erst mal die Heckscheibe demontiert. Die Konstruktion ist denkbar einfach: die Heckscheibe steckt links, oben und rechts in einer Gummidichtung drin. Von unten wird sie durch zwei Klammern gegen eine untere Dichtung gedrückt.

Die Heckscheibe ist elektrisch beheizbar. Leider hat auch hier der Zahn der Zeit genagt und die elektrischen Widerstandsdrähte sind soweit korridiert, dass sie gar nicht mehr vorhanden sind. Ob es dazu eine technisch sinnvolle Lösung zur Restaurierung gibt? Das Überpinseln mit Silberleitlack kommt jedenfalls nicht mehr in Frage.

Das ist eine der beiden Halteklammern. Diese presst die Heckscheibe auf einen darunter liegenden Dichtungsgummi.
Sind die Klammern raus, kann die Scheibe sehr einfach heraus gezogen werden.
Nun sollte man das Teil sehr vorsichtig ablegen, damit es nicht zu Bruch geht.
Die Moosgummidichtung kann abgenommen werden. Und dann auch die Verkleidung der Hutablage.
Unter dem Teppich kommt noch mal eine Lage Bitumen zum Vorschein. Mit dem Heissluftfön kann man die Masse leicht entfernen.

Fortsetzung folgt …

Reparaturblech „Hinterer Wagenkasten links“ – Teil 3

So, es geht weiter mit dem hinteren Wagenkasten. Es fehlt noch das zweite Blech, um die Lücke vollständig zu schließen.

Das Blech ist schon um 90° umgelegt und hat eine leicht geschwungene Kante, so wie es sein soll. Das überschüssige Material liegt noch in Wellen und wird dann abgeschnitten.
So sollte es gut passen.
Jetzt erst mal punktweise Anschweissen.
Und dann mit der Flex glatt schleifen.
Von Außen sieht es mit Rostschutzgrundierung dann ganz gut aus.
So sah es vorher aus.

Das zweite Blech ging jetzt auch schon wesentlich schneller als das erste. Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden.

Reparaturblech „Hinterer Wagenkasten links“ – Teil 2

Weiter geht es mit der Anfertigung eines Reparaturblechs.

Der Innenbereich des Schwellers wird mit Silikonentferner entfettet und dann mit Kovermi Rostumwandler eingestrichen.
Wenn der Rostumwandler trocken ist, hat er sich sich schwarz verfärbt. Er kann auf der gesamten Fläche drauf bleiben, man muss ihn nicht abwischen.
Anschließend wird der Innenraum des Schweller mit Grundierung gestrichen.

Nun kann das Reparaturblech zugeschnitten werden.

Wie man schon auf der Schablone sehen konnte, muss das Blech an einer gebogenen Kante um 90° umgelegt werden. Das Problem ist, genau zu erkennen, wo genau die Kante vom Amboss unter dem Blech liegt, um dann mit dem Hammer auf die richtige Stelle drauf zu hauen.
Deshalb habe ich mir mit einem Kreuzfaden-Laser eine Zieleinrichtung gebaut. Man muss jetzt nur noch das Blech an der waagerechten Linie halten und dann mit dem Hammer das Blech beim Kreuz umlegen.
Das funktioniert ganz gut. Mit einem Faltenzieher wird das überschüssige Blech in Falten gelegt. Der Bereich wird nachher sowieso weggeschnitten.
Die Kanten sind umgelegt und eine Sicke in das Blech getrieben. Mit einer Lochzange werden die Löcher für die Schweißpunkte gestanzt.
Die Rückseite wird grundiert. Hier kommt man nachher nicht mehr dran.
Erste Passprobe
Mit ein paar Schweißpunkten wird das Blech angeheftet.
Im Pilgerschrittverfahren wird die ganze Naht fertig gestellt …
… und dann mit der Flex die Naht geglättet
So, jetzt noch Grundierung drauf und Feierabend für heute.

Für diese Arbeit habe ich genau doppelt so lange gebraucht wie geplant, 5 statt 2,5 Stunden. Mal sehen ob ich mit der Zeit schneller werde.

Fortsetzung folgt …

Reparaturblech „Hinterer Wagenkasten links“ – Teil 1

Auf der linken Seite im Kofferraum haust der Rost.

Hier muss ein Reparaturblech angefertigt werden.
So sieht die Stelle von außen aus
Dazu muss auch die Federkugel hinten links rausgedreht werden
Leider ist die Kugel mit dem Kettenschlüssel nicht zu entfernen. Mit Hammer und einem Stück Metall geht es aber. Deshalb ist auch die Kerbe auf der Kugel drauf (vorheriges Bild)
Die Kugel ist runter und zum ersten Mal sehe ich rostfreies Metall 🙂
Wie frisch vom Band gelaufen.
Mit Packpapier fertige ich eine Schablone für das Reparaturblech an.
So soll das Blech mal aussehen
Die Form wird auf Karton übertragen
und dann ausgeschnitten
Nun kann die Kontur auf das Blech übertragen werden
Nun kann mit der Flex und dem Fein Multimaster das Blech ausgeschnitten werden und der Rost grob entfernt werden
Kontrolle, sitzt, passt und hat Luft.

Fortsetzung folgt …

Kofferraumboden ausbessern

Der Kofferraumboden hat ein paar Roststellen, die ausgebessert werden müssen. Ein neuer Boden kostet 109 €. Die will ich mir erst mal sparen und gleichzeitig das Blech-Dengeln üben.

So sieht der Boden im Moment aus, die untere linke Ecke ist verrostet. Deshalb habe ich schon mal direkt abgetrennt. Ich werde aber ein noch größeres Stück ersetzen, damit ich das neue Blech auf jeden Fall gut dranschweißen kann. Es muss also auch noch eine Sicke hergestellt werden.
Dazu stelle ich den Schraubstock auf die Sickenbreite ein und treibe mit dem Kugelhammer das Blech.
Nochmal von der anderen Seite
Leider habe ich kein Rohr, mit dem ich die Sicke glätten kann. Dann kommt rechts auch noch eine kleine Vertiefung rein. Der Riss unten ist egal, das Blech ist ein Abfallstück und wird sowieso noch abgeschnitten
Nach dem Abschneiden der Überlappung sieht es doch schon ganz gut aus
Mit Punktschweißen lassen sich die beiden Bleche gut zusammenfügen. Es sind aber noch ein paar andere löchrige Stellen da, auch hier müssen noch Ersatzbleche rein.

Fortsetzung folgt …

Kofferraumboden heraustrennen

Als nächstes ist der Kofferraumboden dran. Auch er sollte raus. Einerseits hat er auf der linken Seite starken Rostbefall, andererseits ist es praktisch hinten im Kofferraumbereich stehen zu können, wenn das Bodenblech raus ist.

Das Bodenblech hat die Nr. 6
Das ist der „schlimme“ Teil. Muss man nun das komplette Bodenblech ersetzen oder kann ich einen schmalen Streifen mit neuem Blech anschweißen?
So sieht es von unten aus
Jetzt kommt wieder der Schweißpunktfräser zum Einsatz. Es sind jede Menge Schweißpunkte zu bearbeiten.
So, der Boden ist raus. Unten links werde ich wahrscheinlich ein Ersatzblech einschweißen. Aber erst muss das ganze Blech entlackt und entrostet werden.
Auf der rechten Seite des hinteren Wagenkastens gibt es auch Unterrostungen, die sind aber nicht so tragisch.
Hier noch mal die rechte Seite.
Auf der linken Seite ist nicht nur das Bodenblech durchgerostet, sondern auch das seitliche Blech der hinteren Wagenkasteneinheit. Hier muss auf jeden Fall ein Reparaturblech angefertigt werden.